Chars in C (PI5): Unterschied zwischen den Versionen
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== Zeichnen von Zeichen auf dem Bildschirm == | == Zeichnen von Zeichen auf dem Bildschirm == | ||
Nachdem wir definiert haben, wie jedes Zeichen aussieht, müssen wir eine Funktion schreiben, um diese Zeichen auf dem Bildschirm anzuzeigen. Wir nennen diese Funktion „DrawChar“. Wir werden das zu zeichnende Zeichen sowie die Position (x, y) auf dem Bildschirm übergeben. | Nachdem wir definiert haben, wie jedes Zeichen aussieht, müssen wir eine Funktion schreiben, um diese Zeichen auf dem Bildschirm anzuzeigen. Wir nennen diese Funktion „DrawChar“. Wir werden das zu zeichnende Zeichen sowie die Position (x, y) auf dem Bildschirm übergeben. | ||
Zunächst erstellen wir einen Zeiger (sym) auf den Font, den wir zeichen wollen. Da "font" ein Array ist, kann hier einfach mit der übergabe von "c" direkt auf das richtige Zeichen referenziert werden. | |||
<syntaxhighlight lang="C"> | |||
void DrawChar(char c, u32 x0, u32 y0) | |||
{ | |||
unsigned char *sym = font[(unsigned char)c]; | |||
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Nun erstellen wir eine Schleife für jede Zeile (i) und für jedes Bit (j) im Wert. | |||
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for (u32 i = 0; i < FONT_HEIGHT; i++) | |||
{ | |||
for (u32 j = 0; j < FONT_WIDTH; j++) | |||
{ | |||
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Nun werten wir jedes Bit aus und prüfen, ob dieses gesetzt ist. Dazu laden wir das Byte, da wir von Links nach rechts auswerten müssen, subtrahieren wir j von 7 ab. Unser Byte wird anschliesen um den berechneten Wert nach rechts verschoben. Mit "AND 1" werden alle höheren Bits gelöscht, so dass wir immer 1 (für gesetzt) oder 0 (wenn nicht gesetzt) als Ergebnis bekommen, dass wir dann Auswerten können. | |||
<syntaxhighlight lang="C"> | |||
u32 check = (sym[i] >> (7 - j)) & 1; | |||
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Mit einer einfachen if-Abfrage prüfen wir nun, ob das Bit gesetzt war, oder nicht. Dementsprechend setzen wir die Zeichenfarbe (DrawColor) auf die Vordergrundfarbe oder Hintergrundfarbe. | |||
<syntaxhighlight lang="C"> | |||
if (check == 1) | |||
{ | |||
DrawColor = FrontColor; | |||
} | |||
else | |||
{ | |||
DrawColor = BackColor; | |||
} | |||
</syntaxhighlight> | |||
Da wir in x0 und y0 die jeweilige Position haben, an der das Zeichen gezeichnet werden soll und über die Schleife in j und i die Position des Zeichens haben, verwenden wir diese Daten und rufen die DrawPixel-Funktion auf. | |||
<syntaxhighlight lang="C"> | |||
DrawPixel(x0 + j, y0 + i); | |||
} | |||
} | |||
} | |||
</syntaxhighlight> | |||
== Testen der Funktion == | |||
<syntaxhighlight lang="C"> | |||
// | |||
// main.c | |||
// | |||
#include "led.h" | |||
#include "screen.h" | |||
#include "types.h" | |||
int main (void) | |||
{ | |||
LED_off(); | |||
Init_Screen(); | |||
u32 x = 30; | |||
u32 y = 40; | |||
for (char c = 65; i < 100; i++) | |||
{ | |||
DrawChar(c,x,y); | |||
y=y+10; | |||
} | |||
LED_Error(2); | |||
} | |||
</syntaxhighlight> | |||
Mit diesem Einfachen BEispiel erzeugen wir eine Reihe von Zeichen, die auf dem Bildschirm gezeichnet werden. | |||
Version vom 19. August 2024, 07:20 Uhr
Zeichnen von Zeichen auf dem Raspberry Pi
Nachdem wir eine Funktion zum Setzen einzelner Pixel implementiert haben, möchten wir nun dem Raspberry Pi beibringen, Text auf dem Bildschirm anzuzeigen. Texte bestehen aus Schriftzeichen, die der Computer nicht von Natur aus kennt. Ähnlich wie ein Mensch muss der Computer zunächst "lernen", wie jedes einzelne Zeichen aussieht, bevor er es darstellen kann. Diese Zeichen sind in einem bestimmten Code definiert, den der Computer versteht. Einer der am weitesten verbreiteten Codes ist der ANSI-Zeichencode.
Der ANSI-Zeichencode
Der ANSI-Zeichencode, den wir hier verwenden, ist eine Erweiterung des ursprünglichen ASCII-Codes. Während ASCII ursprünglich nur 7-Bit pro Zeichen verwendete, erweitert ANSI dies auf 8-Bit, was einem Byte entspricht. Der ANSI-Code wurde entwickelt, als Computer über Netzwerke kommunizieren mussten und sicherstellen wollten, dass beide Seiten dieselben Zeichen verwenden. Die ersten 128 Zeichen im ANSI-Code stimmen mit dem ASCII-Code überein, aber die Zeichen 128 bis 255 können je nach verwendeter Codepage variieren.
Wir verwenden hier die "Codepage 437", die ursprünglich von IBM für MS-DOS-Rechner entwickelt wurde und auch heute noch in der Windows-Kommandozeile verwendet wird.
| 00 | 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 0A | 0B | 0C | 0D | 0E | 0F | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 0x0 | NULL | ☺ | ☻ | ♥ | ♦ | ♣ | ♠ | • | ◘ | ○ | ◙ | ♂ | ♀ | ♪ | ♫ | ☼ |
| 0x1 | ► | ◄ | ↕ | ‼ | ¶ | § | ▬ | ↨ | ↑ | ↓ | → | ← | ∟ | ↔ | ▲ | ▼ |
| 0x2 | Space | ! | " | # | $ | % | & | ' | ( | ) | * | + | , | - | . | / |
| 0x3 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | : | ; | < | = | > | ? |
| 0x4 | @ | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O |
| 0x5 | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z | [ | \ | ] | ^ | _ |
| 0x6 | ` | a | b | c | d | e | f | g | h | i | j | k | l | m | n | o |
| 0x7 | p | q | r | s | t | u | v | w | x | y | z | { | } | ~ | DEL | |
| 0x8 | Ç | ü | é | â | ä | à | å | ç | ê | ë | è | ï | î | ì | Ä | Å |
| 0x9 | É | æ | Æ | ô | ö | ò | û | ù | ÿ | Ö | Ü | ¢ | £ | ¥ | ₧ | ƒ |
| 0xA | á | í | ó | ú | ñ | Ñ | ª | º | ¿ | ⌐ | ¬ | ½ | ¼ | ¡ | « | » |
| 0xB | ░ | ▒ | ▓ | │ | ┤ | ╡ | ╢ | ╖ | ╕ | ╣ | ║ | ╗ | ╝ | ╜ | ╛ | ┐ |
| 0xC | └ | ┴ | ┬ | ├ | ─ | ┼ | ╞ | ╟ | ╚ | ╔ | ╩ | ╦ | ╠ | ═ | ╬ | ╧ |
| 0xD | ╨ | ╤ | ╥ | ╙ | ╘ | ╒ | ╓ | ╪ | ┘ | ┌ | █ | ▄ | ▌ | ▐ | ▀ | |
| 0xE | α | ß | Γ | π | Σ | σ | µ | τ | Φ | Θ | Ω | δ | ∞ | φ | ε | ∩ |
| 0xF | ≡ | ± | ≥ | ≤ | ⌠ | ⌡ | ÷ | ≈ | ° | • | · | √ | ⁿ | ² | ■ |
Erstellen einer Schriftart (Font)
Um den Computer in die Lage zu versetzen, Zeichen darzustellen, müssen wir ihm zeigen, wie jedes Zeichen aussieht. Dazu erstellen wir eine Art Datenbank, in der jedes Zeichen als ein 8x8-Pixel-Muster beschrieben wird.
Beispielsweise könnte die Datei, die diese Zeichen beschreibt, folgendermaßen aussehen:
/* 8x8 FONT by Satyria */
/* Dimension */
#define FONT_WIDTH 8
#define FONT_HEIGHT 8
#define FONT_MAX 256
unsigned char font[256][8] = {
// Data
// 0 NULL
{
0b00000000,
0b00000000,
0b00000000,
0b00000000,
0b00000000,
0b00000000,
0b00000000,
0b00000000
},
...
{
// 65 A
0b00011000,
0b00111100,
0b00111100,
0b01100110,
0b01111110,
0b11000011,
0b11000011,
0b00000000
},{
// 66 B
0b11111100,
0b01100110,
0b01100110,
0b01111100,
0b01100110,
0b01100110,
0b11111100,
0b00000000
},
...
In diesem Beispiel wird das Zeichen "A" als ein 8x8-Pixel großes Muster beschrieben, wobei jedes Byte eine Zeile des Musters darstellt. Jedes Bit in diesem Byte steht für einen Pixel: Ein gesetztes Bit (1) bedeutet, dass der Pixel in der Vordergrundfarbe gezeichnet wird, während ein nicht gesetztes Bit (0) bedeutet, dass der Pixel in der Hintergrundfarbe gezeichnet wird.
Mein Beispiel für die Schriftart habe ich als "ms8x8font.fon" im Includeverzeichnis abgelegt.
Zeichnen von Zeichen auf dem Bildschirm
Nachdem wir definiert haben, wie jedes Zeichen aussieht, müssen wir eine Funktion schreiben, um diese Zeichen auf dem Bildschirm anzuzeigen. Wir nennen diese Funktion „DrawChar“. Wir werden das zu zeichnende Zeichen sowie die Position (x, y) auf dem Bildschirm übergeben.
Zunächst erstellen wir einen Zeiger (sym) auf den Font, den wir zeichen wollen. Da "font" ein Array ist, kann hier einfach mit der übergabe von "c" direkt auf das richtige Zeichen referenziert werden.
void DrawChar(char c, u32 x0, u32 y0)
{
unsigned char *sym = font[(unsigned char)c];
Nun erstellen wir eine Schleife für jede Zeile (i) und für jedes Bit (j) im Wert.
for (u32 i = 0; i < FONT_HEIGHT; i++)
{
for (u32 j = 0; j < FONT_WIDTH; j++)
{
Nun werten wir jedes Bit aus und prüfen, ob dieses gesetzt ist. Dazu laden wir das Byte, da wir von Links nach rechts auswerten müssen, subtrahieren wir j von 7 ab. Unser Byte wird anschliesen um den berechneten Wert nach rechts verschoben. Mit "AND 1" werden alle höheren Bits gelöscht, so dass wir immer 1 (für gesetzt) oder 0 (wenn nicht gesetzt) als Ergebnis bekommen, dass wir dann Auswerten können.
u32 check = (sym[i] >> (7 - j)) & 1;
Mit einer einfachen if-Abfrage prüfen wir nun, ob das Bit gesetzt war, oder nicht. Dementsprechend setzen wir die Zeichenfarbe (DrawColor) auf die Vordergrundfarbe oder Hintergrundfarbe.
if (check == 1)
{
DrawColor = FrontColor;
}
else
{
DrawColor = BackColor;
}
Da wir in x0 und y0 die jeweilige Position haben, an der das Zeichen gezeichnet werden soll und über die Schleife in j und i die Position des Zeichens haben, verwenden wir diese Daten und rufen die DrawPixel-Funktion auf.
DrawPixel(x0 + j, y0 + i);
}
}
}
Testen der Funktion
//
// main.c
//
#include "led.h"
#include "screen.h"
#include "types.h"
int main (void)
{
LED_off();
Init_Screen();
u32 x = 30;
u32 y = 40;
for (char c = 65; i < 100; i++)
{
DrawChar(c,x,y);
y=y+10;
}
LED_Error(2);
}
Mit diesem Einfachen BEispiel erzeugen wir eine Reihe von Zeichen, die auf dem Bildschirm gezeichnet werden.